2003 - Abschlussbericht
Es ist vollbracht !
Ich schwebe auf einer Welle der Euphorie! Nach fast 18 Monaten auf 40.000
Kilometern Straße durch zwei Kontinente hat der Kronotex-Show-Truck
am Morgen des 17.12.2003 seine Heimat in
Heiligengrabe wieder erreicht. Es war nicht nur die Straße oder
das, was in einigen Ländern als solche bezeichnet wird, die uns in
11 Länder führte, auch 3400 Kilometer Schienen in Russland und
viele Meilen auf zwei Weltmeeren galt es zu überwinden.
Jedes Land hatte seine Höhepunkte, oft galt es sich uns so fern erscheinenden
Kulturen anzupassen. Stetig stellten sich Herausforderungen, doch nichts
konnte uns von der Mission abbringen. Weder Temperaturen unter -40°C
in Russland und China, Saunasituationen in Indien und der islamischen
Republik Iran, keine Krankheit und keine Panne konnte ein vorzeitiges
Ende bereiten.
Was war das Ziel dieser Unternehmung? Wir starteten am 22.07.2002,
um die potentiellen Kunden für die "New Generation Click"
zu gewinnen. Es galt den Weg für das Neue zu öffnen und die
alte Methode des Verlegens von Laminat zu revolutionieren. Mittlerweile
fällt es schwer, Laminat mit Leimverbindung zu finden. Die neue Technologie
hat sich durchgesetzt und wurde während der Tour weiter verfeinert.
Bald schon wird der Leim als Bindemittel der Geschichte angehören. 
Ein weiteres Ziel war es, Hersteller, Händler und Verbraucher einander
näher zu bringen. Gerade tausende Kilometer vom Standort entfernt
fällt es schwer eine Beziehung zur Marke herzustellen, doch mit dem
mobilen Showroom brachten wir uns nah und konnten das Vertrauen noch weiter
ausbauen. Für mich war es immer wieder faszinierend in so unterschiedlicher
Umgebung ein Stück weit Heimat vorzufinden. Es ist beeindruckend
weltweit unsere Kronotex-Fahnen im Wind wehen zu sehen und selbst in Vladivostok
auf unsere Produkte treffen zu können.
Am häufigsten wurde ich nach dem schönsten Erlebnis und dem
faszinierendsten Land gefragt, doch kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet
werden.
Zwar währte die Etappe Ungarn nur wenige Tage, doch waren darum die
Besuche des Interspan-Werkes und ein Treffen in der Firmenzentrale unseres
Generalimporteurs für Laminatfußboden "Diego" in
der Nähe von Budapest umso intensiver. Leider und auch irgendwo zum
Glück liegt Weihnachten vor der Tür, dies zwingt mich die Aufenthalte
zu straffen und mehr Zeit auf der Straße zu investieren. So geht
es jetzt direkt von Bratislava in die nächste Metropole - nach Prag.
Der Beginn mit Russland war berauschend im Erleben der Natur. Die Weite
des Landes, die Gewaltigkeit der Flüsse, die man nur als Ströme
bezeichnen kann, bleiben für immer in meinem Gedächtnis.
China im Wandel von Planwirtschaft zur Marktwirt-schaft beeindruckt durch
die Schnelligkeit des einziehenden Fortschritts. Unvergesslich bleiben
die 7000 Kilometer durch Indien. Niemals herrschte Geräuschlosigkeit,
stets war man von umher wirrenden Menschenmassen umgeben. Die Kraft der
Farben wirkte bis zum Schluss auf mich überraschend in einem Land,
wo die Grenzen zwischen erster und dritter Welt so hart aufeinander treffen. 
Am sichersten fühlte ich mich im Iran, wer hätte das gedacht,
wenn man sich an die Regeln hält, die es für jedes Land individuell
zu beachten gilt, so kann die höchste Kultur der Gastfreundschaft,
die mir je zu Teil wurde, erfahren werden.
Die Türkei bestach durch angenehme Infrastruktur, nicht umsonst ist
es ein so beliebtes Urlaubsland. Der Nachbar Bulgarien empfiehlt sich
durch die Herzlichkeit seiner Bürger, durch wundervolle Natur und
nicht zuletzt durch eine schmackhafte Küche. Mein Bild Rumäniens
musste schnell von mir revidiert werden. Es macht Spaß in einem
Land mit soviel von Ehrgeiz getriebenen Menschen zu arbeiten. Ähnliches
gilt für Serbien und Montenegro - noch immer die Zerstörungen
des Krieges vor Augen, erlebte ich eines der optimistischsten Völker
der Tour. In Ungarn hatte ich das Gefühl, der Heimat näher denn
je zu sein.
Leider blieben auf der Heimreise nur 48 Stunden für die Slowakei
und Tschechien, doch weckte das bisher Gesehene den Wunsch, meinen Eindruck
durch einen weiteren Besuch auszubauen. 
Ich möchte vielen Menschen Dank sagen, für die Unterstützung,
ohne die all dieses nicht möglich gewesen wäre. Da niemals alle
genannt werden können, nur ein kleiner Auszug: natürlich ist
hierbei die Mannschaft von Kronotex in Heiligengrabe als Erstes zu benennen,
ohne meinen Fahrlehrer, mit dessen Hilfe ich den Lkw-Führerschein
kurzfristig erhalten konnte, wäre es gar nicht zum Start gekommen,
Dank allen meinen acht Mitfahrern, wobei es die Erste wohl am schwersten
hatte, jedoch hatte keiner ein leichtes Spiel..., Dank an unsere Kunden
die Unterstützung gaben, wo sie nur konnten und der Dank gehört
auch meiner Familie und meinen Freunden, die mich immer wieder aufbauten,
wenn es zu hart zu werden schien.

Was wird aus den Kindern des Heimes in Stavropol (Russland)? Bekommen
die Kinder unter dem Gate-away (Indien) jemals die Möglichkeit glücklich
zu sein? Niemals werde ich die Stimmen und Augen vergessen.

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